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Sensei Keinosuke Enoeda * 4. Juli 1935 † 29. März 2003 

Das Bild Enoeda in der Kata ... wird geladen...

SpSenseiBildquelle: Keinosuke Enoeda,  Shotokan Advanced Kata Volume 1, dragon books


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28.10.2023 Sensei Enoeda Teil 1
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Nachdem von den jüngeren Leuten kaum noch jemand Sensei Enoeda kennt und die Älteren oft auch nicht sehr viel wissen, hier ab heute immer mal wieder kleine Beiträge zu ihm.
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Er war u.a. lange Jahrzehnte Europa-Trainer und der Vorgesetzte von Sensei Ochi.
Er war weltweit berühmt und unglaublich beliebt.
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Am 29.3.2023 verstarb er, für den größten Teil der "Karate-Gemeinde" völlig überraschend, in Tokio an Krebs. Kaum jemand wußte, daß er krank war und das Entsetzen war groß. Auch bei mir.
Ein englischer Verein hatte ein digitales Kondolenzbuch im Internet ausgelegt und ich hätte am liebsten hinein geschrieben:
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A master, a god, a buddha left the world.
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25.11.2023
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Der Wahlspruch seines Trainings war immer:  
Das letzte Ziel des Karate ist nicht Sieg oder Niederlage,
sondern die Perfektionierung des eigenen Charakters.
"The ultimate aim of karate lies not in victory or defeat, but in the perfection of the character of its participants."
Sie finden Einzelheiten auch über:
Cultivate great human character

The purpose of Traditional Karate is to develop well-balanced mind and body, through training in fighting techniques. Traditional Karate also shares the ultimate aim with Budo, which is to cultivate great human character of a higher class that prevents any violent attack before an actual fight occurs.

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30.12.2023
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Das erste Kennenlernen
Bereits im Jahr 1976 hatte ich Sensei Enoeda zum ersten Mal erlebt.
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Er genoß in Deutschland einen legendären Ruf als phantastischer Karateka mit unglaublichem Tempo und unglaublichen Fähigkeiten.
Allerdings hörte man auch bei vielen Gesprächen, daß er S E  H R  arrrogant sei und die Leute oft Angst vor ihm hätten.
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Wir fuhren mit zwei anderen Leuten vom Verein 1976 zu dem weltberühmten Gasshuku (Sommerlehrgang) in Chrystal Palace in Süd-London mit mehreren berühmten japanischen Meistern.
Aufgeregt lagerten wir mit unseren Schlafsäcken auf dem Gelände zusammen mit vielen Engländern und weiteren ausländischen Gästen und hofften, Sensei Enoeda zu erspähen. Die Engländer hatten eine unglaubliche Hochachtung vor ihm.
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Plötzlich kam er, im Gespräch mit einer Gruppe Japaner, und wir schossen in die Höhe. "Enoeda", "Da ist Enoeda!" ging es blitzschnell rund.
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Er grüßte freundlich, aber deutlich distanziert und sprach weiter mit seiner Umgebung.
Ich beobachtete ihn voller Spannung ganz genau und mir fiel etwas auf: Er war nicht arrogant, er war scheu.
Als ich ihn später häufiger erlebte wurde es deutlicher. Wenn er Menschen eine Weile kannte, konnte er sehr fröhlich und lustig sein.
Aber aus der Distanz war er scheu. Außerdem war er von beiden Elternteilen her adelig und hatte viele gesellschaftlich hoch angehängte Positionen in der Welt gehabt. Und die meisten Adeligen in der ganzen Welt lernen von Baby-Tagen an, auf Distanz zu anderen Menschen zu gehen. Sie werden mit unzähligen Höflicheitsregeln eingedeckt, sodaß sie oft Angst haben, etwas falsch zu machen und lieber vorsichtig bleiben. Das bringt ihnen den Ruf ein, arrogant zu sein.
Außerdem war Sensei Enoeda damals einer der höchsten Karate-Meister der Welt und so hohe Japaner verhalten sich normalerweise extrem autoritär.
Das ist in Asien und insbesondere in Japan einfach so. Es ist ihre Kultur.
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Nach dem ersten seiner berühmt-berüchtigten Trainings war ich fix und alle. Ich hatte Schmerzen in Muskeln, von denen ich bisher gar nicht wußte, daß es sie gibt.
Wie viele andere auch stürzte ich an den Cola-Automaten und zog mir einen Becher mit Cola und sehr viel Eis, etwas, wovor uns Enoeda dringend gewarnt hatte. Eigentlich sollten wir auf keinen Fall sofort etwas trinken und schon gar nichts eiskaltes, das sei ungesund. Aber nie vorher war es so herrlich gewesen, ungesund zu handeln. In dem Moment war die geeiste Cola einer der herrlichsten Momente meines Lebens.
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Sensei Enoeda hatte ein unglaubliches Gespür für die tatsächlichen Grenzen und die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Menschen.
Wenn man beim Training mogelte und z.B. bei der Aufwärmgymnastik das Bein nicht weiter nach hinten biegen mochte, weil es weh tat, kam er und bog es noch ein ganzes Stück weiter, aber nur genau so weit, daß kein Schaden entstand. Und man selber staunte, wie biegsam man tatsächlich eigentlich war.
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Er verwandelte die ganze Halle in ein Meer von Kampfgeist, Härte, Ausdauer und überhaupt allem, was zum Kampf dazu gehört.
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So ging es dann die ganze Woche weiter mit immer neuen Überraschungen und am Ende legte ich dann meine Orange-Gurtprüfung ab (7.Kyu).
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17.01.2024
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Bildquelle : World Karate Association, John J. Mullin, Executive Chairman WTKO
                   Er schrieb im Online-Kondolenzbuch:
He inspired generations of karate practitioners to aspire to the highest ideals of karate. I first met Sensei Enoeda in New York in the late 60´s.
I was immediately awed by his presence and power.
Over the years I had the opportunity to see his wonderful sense of humor and love of life. He will remain a legend and an inspiration to us all.

Überall in der Welt war er berühmt als "TORA", the Tiger of Shotokan Karate.
 
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25.01.2024
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Er hatte aber auch eine ganz andere Seite, die nur Wenige kennen.
Er war ein sehr religiöser Mensch und außerdem selber ein Buddha.*)
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Dazu hier ein Auszug aus einem Bericht von jemandem, der das erste Mal in Sesei Enoedas Dojo in London Marshall Street kam und der seinen Namen nicht nennt in dem Buch von Rod Butler: "Enoeda - Tiger of Shotokan Karate":
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"... I recognise the dojo code printed on two boards adjacent to the pictures.
The sun is like a furnace now, and I am mesmerized, unable to speak.
Watching something that seems deeply personal and religious.
Master Enoeda is reverently adjusting parts of a small Shinto shrine that is affixed to the wall at the far end of the dojo; the same wall as the pictures, the dojo code, and a large scroll of Japanese calligraphy, which coveres a fire exit door.
The special white paper parts of the shrine are being adjusted and moved back into their proper position.
He does this with a quietness and reverence that one may see of a priest in a church.
He takes back a step and stands with feet together seeming to hod his invisible approval at the shrine and the adjustment that he has made..."

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*) Für die, die sich damit nicht auskennen: Es gibt unendlich viele Buddhas. Jeder hat die Buddha-Natur als Potential in sich und kann sie verwirklichen.
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Sensei Enoeda bei einer Demonstration im Kampf gegen 4 Gegner                                                                             Video-Quelle: Sports for  Ever
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                                                                                                                                                          Video abspielen...... abspielen über RealPlayer. Ist ein Ausschnitt aus unten stehendem YouTube                                                                                                                                                                                                       Video von Sec 0 bis Sec 50.
                                                                                                                                                            (Download dauert etwas)


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23.03.2024
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He took everyone very seriously, whether high or low
Sensei Enoeda war zwar in vieler Hinsicht ein sehr hoch stehendes Wesen, auch weltweit gesehen, aber er nahm jeden sehr ernst.
Hier ein Auszug aus dem Kondolenzbuch von Saritpon Ming Thanarat, in dem er ein Erlebnis aus einem Training schildert, der Authentizität halber in Englisch belassen:
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...As I found out more and more from the higher belts, who Sensei Enoeda was, I couldn´t  but help feel irrelevant myself.
As the next special training approached, I gave up my little fantasy of showing him what I had learnt and telling him how much of  an inspiration he was to me.
Who am I? Why does he come to our club that consists of two black belts, a handful of middle grades and a couple of T-shirt wearers.
Man, what a waste of time it must be to come and teach us when he could be training up the advanced black belts.
As the training session went on, I was more and more surprised.
The care he took with me.
The care he took with everyone.
The personal details he went into with each of us.
He wasn´t there just to command us for 2 hours and leave.
He cared and wanted to see us do it right.
After the session, he went and got changed and came back out to talk to us.
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There was no hurry to leave, no "ok I´ve finished the lesson, got to go." He stayed and talked; talked about anything, about my problems he picked out during the session that I should work on,
about my trip to Japan, about him inviting our club over to dinner some time.
Now, there are probably thousands of stories like this. I am one of the large number of "small fish".
We all have our experiences about how Sensei personally touched our lives.
Each of us, despite being "small fish", claim a connection to him, claim that he is a big part of our karate.
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Who are we to claim this?
The problem is, that is not the question.
The solution is the question, "who was he?"
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It doesn´t matter what small fish we are, the point is that HE was able to make US feel special.
There wasn´t a single white belt or T-shirt wearer, who was too insignificant to him.
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He was able to personally touch so many lives, whether they were national competitors, club instructors, or a green belt struggling from mid-rank crisis.
The thousands of stories from us small fish, recounting how he did this for us and how we met him and talked to him and learnt so much and how he was our inspiration etc.etc.,
is non but pure testimony to the achievements, love. respect, kindness and understanding this great, great man had...

 





15.09.2024
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Die künstlerische Seite von Sensei Enoeda
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Sensei Enoeda hat auch viel im künstlerischen Bereich gearbeitet, Videos gemacht, Bücher geschrieben etc.
Und, Sie werden es kaum glauben, als Schauspieler gearbeitet, dies allerdings nur kurz. Er machte u.a. nach seinem Studium bei Werbespots mit, aber auch in Karatefilmen oder in Filmen mit Karate-Anteilen.
Zu letzterem siehe seine Mitwirkung im James Bond Film:
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                                                                                       Diamonds Are Forever
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Ich persönlich finde es gut, daß er seine Karate-Karriere entwickelt hat und nicht seine Film-Karriere.
Beim Karate konnte er seine hohen geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten viel besser einsetzen. Die Rolle des schwachen Verlierers wie in dem James Bond Film liegt ihm nicht.
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Und noch ein bißchen Klatsch: Gerüchten zufolge soll er Hollywood wutentbrannt den Rücken gekehrt haben mit dem Satz:
Ganz Hollywood ist ein Bordell! Das habe ich aber selber nicht von ihm gehört.

           



                                                                                                                                                                                                noch ändern, anderer Link ...evtl. die komplette Navi-Leiste von der Startseite einsetzen
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