Der Himmel kennt den besten Tag
"Der Himmel kennt immer den besten
Todeszeitpunkt für einen Menschen."
Arabische Weisheit
Als ich diesen Satz das erste Mal hörte, habe ich lange
gegrübelt, wie das denn sein könnte.
Grade wenn jemand plötzlich oder sehr jung aus dem Leben
gerissen wurde, oder jemand, der einem
nahe stand oder oder oder ...
Als mir nichts dazu einfiel, bin ich einfach die mir bekannten
Todesfälle durchgegangen und habe
das Leben und die Probleme der Leute, über die ich genaueres
wußte, bis zu ihrem Todestag und das,
was dann danach kam und/oder was ihr Umfeld war,
gegeneinander abgeglichen.
Dabei fiel mir Erstaunliches auf: Alle mir näher bekannten
Personen hätten das, was danach kam, nicht mehr
oder nur unter schrecklichen Qualen o.ä. ertragen
können.
Der ein oder andere ist sogar auf dem Höhepunkt seines
Glücks gestorben. Auch wenn es manchmal nur ein
kleines Glück war. Mehr gab es für ihn in
diesem Leben oder unter diesen Umständen eben nicht.
Ein ganz drastisches Beispiel, das viele kennen, war Heinz Nixdorf, der
ehemals sehr berühmte
Computerhersteller aus Paderborn, der Traum eines Arbeitgebers, wenn
man von seinen berüchtigten
Wutanfällen einmal absieht.
Er starb glücklich auf dem Höhepunkt seines Erfolges auf der Computermesse CeBIT in Hannover beim Tanzen
auf einer Party mit ca. 1500 Gästen.
Da er bei den meisten Mitarbeitern, Kunden und sonstigen ihm bekannten
und manchmal auch unbekannten Menschen sehr beliebt war, gab
es wochenlang Schmerz, Kummer und Leid.
Wer den Untergang des Hauptteils der Firma Nixdorf kennt, weiss, daß das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt
bereits sehr gefährdet war, Heinz Nixdorf darüber aber nicht informiert wurde.
Und jeder, der wußte, wie sehr er an seinem Unternehmen hing, weiß, daß er den Untergang niemals hätte
ertragen können.
Besser, er starb glücklich.
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Nachsatz: Damit ist allerdings nicht gemeint, daß man sich um den Erhalt des eigenen Lebens nicht zu
kümmern braucht, nicht um das Überleben kämpfen muß oder sollte. In diesem Fall fiele man leicht
Gegnern, z.B. "Gegner Vor der Zeit", zum Opfer.