Als
ich früher einmal eine Karriere als Controllerin begann,
wohnte
ich in einer älteren, typischen Landwohnung. Groß,
hell, gemütlich, aber mit einer kalten, leeren
Küche.
Spann
Am Anfang stellte ich meine Lebensmittel oben auf
die Fensterbank und hatte erst einmal wichtigeres zu tun.
Spann
Eines Tages kam ich nach Hause und staunte: Von
der Tür meiner Mini-Terasse, bestehend aus einem
Stein zum Vorgarten, marschierte eine
Ameisenkolonne durch mein Wohnzimmer.
Spann
Und leider nicht nur das. Sie marschierte weiter
durchs Arbeitszimmer bis in die Küche und dort sah ich die
Ursache ihres Besuchs: Ein Paket Zucker auf der Fensterbank,
Spann
Da ich kein Ameisengift auf den Teppichboden im
Wohnzimmer streuen wollte, dachte ich eine Weile nach und kam auf die
Idee, etwas Wasser quer in ihren Weg zu gießen.
Spann
Erstaunlich war, was geschah: Die Ameisenkolonne
zögerte. Die erste Ameise versuchte es und ertrank.
Die zweite und die dritte Ameise versuchten es. Beide ertranken. Die
vierte und die fünfte versuchten es ganz vorsichtig am Rand,
dann
entschlossen sie sich aber abzudrehen und die ganze Ameisenkolonne ging
auf Rückzug zur Terassentür, wobei einige Tiere sich
erst
noch über längere Zeit ein bißchen rechts
und links
verteilten.
Spann
Ich war schon ganz stolz auf meine Methode.
Spann
L E I D E R: Als ich zwei Tage später
wieder nach
Hause kam, war die Ameisenkolonne wieder da. Nur diesmal hatte sie
einen anderen Weg genommen.
Spann
Mich packte die Wut und diesmal vergoß
ich ohne
Rücksicht auf den Teppichboden einen erheblich
breiteren Wasserstreifen vor den Tieren. Einige ganz wenige
stürzten noch hinein.
Spann
Dann drehte die Kolonne ab und ward nie wieder
gesehen.
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